Werdauer Waldsiedlung



Die Geschichte der Werdauer Waldsiedlung am Stiefelknecht beginnt in den Jahren 1945/1946 durch restriktive Maßnahmen der russischen Besatzungsbehörde nach dem 2. Weltkrieg. Damals wurde ein Gebiet des Staatsforstes im Freistaat Sachsen in der Tiefe von etwa 2 km, von der Cotta-Eiche bis zum Ulmenweg, heute Eschenweg, auf Befehl abgeholzt. Das nun kahle Land wurde mit der Bodenreformverordnung vom 10. September 1945 an Neubauern, in der Regel Heimatvertriebene, vergeben.

In harter Arbeit wurde der karge Waldboden kultiviert und trotz anfänglich geringer Erträge zur Linderung des Hungers in den Nachkriegsjahren genutzt. Im Agrarmuseum Blankenhein kann man noch die Ungetüme von Dampfpflügen bestaunen, mit denen die ersten Furchen gezogen wurden. Eine Restfläche von ca. 34 ha wurde in Parzellen aufgeteilt und an interessierte Bürger von Werdau und Umgebung für 2,5 Pfg./Mark verkauft. Nach den Vorstellungen der damaligen Stadtplaner sollte auf diesem Gebiet eine Wohnsiedlung entstehen.

Der Name „Stiefelknecht“ ist eine Überlieferung aus der Geschichte des Werdauer Waldes. Die Holztransporte mit Pferd und Wagen benötigten eine Ausweich- und Wendemöglichkeit, dort wo heute die ehemalige Siedlergaststätte steht. Nach dieser natürlichen Form eines Stiefelknechtes wurde das Gebiet im Volksmund auch benannt und so ist die Werdauer Waldsiedlung zu ihrem Namen gekommen.

Die schweren Jahre der Urbarmachung und Kultivierung lassen sich durch Bildr aus dieser Zeit erahnen, welche vermitteln, wie es zu Beginn am Stiefelknecht nach dem Abholzen des Waldes aussah. Die Siedler der ersten Stunde haben Großes geleistet, damit die heutige Wochenend- und Erholungssiedlung mit 330 Grundstücken entstehen konnte.

Der besondere Vorzug der Werdauer Waldsiedlung ist die unmittelbare Nähe zum Wald, frische saubere Luft und viel Ruhe zum Entspannen. Die Wasser- und Elektroversorgungsanlage ist vereinseigen und wurde in den letzten Jahren grundlegend erneuert. Die Leistungsfähigkeit wurde dem Bebauungsplan angepasst. Sie beträgt gegenwärtig etwa 330.000 kWh bzw. 6000 m³ im Jahr. Der Bebauungsplan ermöglicht die Errichtung attraktiver Freizeithäuser.